Zukunft Radio: Szenarien 2025
Eine der zentralen Zukunftsfragen der Radiomacher ist, welcher Verbreitungsweg sich durchsetzen wird: DAB+, Streaming oder UKW? Die LFK hat sich mit dieser Fragestellung befasst und folgende Szenarien für die Zukunft gemalt.
Zukunft: Wie sieht die lokale Hörfunklandschaft in 2025 aus?
Die Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) hat sich mit den Zukunftsszenarien für Radio beschäftigt und detaillierte Ergebnisse in der Studie, mit dem Titel “Ausgestaltung der lokalen Hörfunklandschaft in Baden-Württemberg”, veröffentlicht.
Dabei wurden vier konkrete Szenarien für den Radiomarkt entwickelt:
- Szenario 1: Starker Hörfunk dank DAB+ (“Best Case”)
- Szenario 2: Fragmentierter Markt analog & digital (“Real Case”)
- Szenario 3: Streaming ersetzt Terrestrik (“Challenge Case”)
- Szenario 4: Radio weiter analog, Streaming stark (“Worst Case”)
Kernergebnisse der Szenario-Analyse und Handlungsoptionen
- Egal welche Szenario-Annahme: Der Nutzungs-Marktanteil für Simulcast-Streaming wird immer rd. 20–30% erreichen. Hier könnte sich die LFK positionieren und Radio-Anbieter im Wettbewerb unterstützen.
- DAB+ kann sich vor allem mithilfe einer von der LFK initiierten Förderpolitik durchsetzen. Ansonsten droht eine Doppel-Versorgung mit unklaren Perspektiven für die Anbieter aufgrund des Wettbewerbsdrucks aus dem Streaming-Bereich.
- Ein realitätsnahes „Status quo“-Szenario führt zu schwierigen Marktverhältnissen für Hörfunk-Anbieter. Daher bietet sich für die Zukunft an, verschiedene, offenere Lizenzierungsmodelle zu prüfen. Dazu zählen ebenso Programmkooperationen wie Funkhausmodelle und Kombi-Ausschreibungen für DAB-Plattformbetreiber. Weiter sind die Netzabdeckung und ein kommuniziertes Abschaltdatum relevante Faktoren.
- Die inhaltliche Lokalität der baden-württembergischen Lokalradio-Anbieter ist dabei ebenso eine wichtige Zielgröße wie die wirtschaftliche Stabilität. Diese Ziele lassen sich durch eine substantielle Gestaltung der LFK bis 2025 erreichen. Quelle: Goldmedia-Studio 2017
Mediennutzung ändert sich. Radios müssen dort sein, wo ihre hörer sind!
Die Hörfunkbranche darf sich keinesfalls auf dem Status Quo ausruhen. Der LFK-Präsident Dr. Wolfgang Kreißig hat sich zu den Erkenntnissen der Studie geäußert:
“DAB+ kann mit einen wesentlichen Mehr an Förderung durchaus in Zukunft ein relevanter Radio-Übertragungsweg werden. Gleichzeitig aber wird das Smartphone zum zentralen Endgerät werden. Alle Studien zeigen, dass starke Marken wie die unserer privaten Hörfunkveranstalter nachgefragt und beliebt sind und bislang nicht von Diensten wie Spotify verdrängt werden”.
Radio steht vor großen Herausforderung, die aber auch Chancen bieten. Die Studie ist als Denkanstoß zu verstehen. Man muss nun gemeinsam in der Branche anfangen neu zu denken und wichtige Richtungsentscheidungen zu treffen.
Ausführlichere Informationen zu diesem Thema und auch zu den Ergebnissen, finden Sie im Artikel der RADIOSZENE.
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