Wi-Fi 6 erklärt – Neuer WLAN-Standard
Bei den Bezeichnungen IEEE 802.11n, IEEE 802.11ac und IEEE 802.11ax verstehen Sie nur Bahnhof? Mit dem neuen Namensprojekt der Wi-Fi-Allianz soll das für die Nutzer nun um einiges verständlicher werden. Hinter den Buchstaben und Zahlen verstecken sich nun:
Wi-Fi 4, Wi-Fi 5 und die neuste Version Wi-Fi 6, welche wir Ihnen heute vorstellen.
Wi-Fi 6 im Überblick
Nach dem im Jahr 2013 eingeführten ac-Standards (Wi-Fi 5) macht man nun einen weiteren Schritt in der Entwicklung. Der erste große Unterschied ist, dass bei den Vorgänger-Versionen der Router sozusagen eine Aufgabe nach der anderen erledigt hat. Damit ist jetzt allerdings Schluss, da ab sofort alles gleichzeitig geschehen kann.
Um sich dies besser vorstellen zu können, hat es Olaf Hagemann (Extreme Works) für den Nutzer verständlich formuliert:
“Stellt man sich die Luftschnittstelle des Netzwerks als mehrspurige Autobahn vor, können die Geräte mit Wi-Fi 6 jeweils eigene Fahrspuren nutzen.”
Das bedeutet, dass es bei der “Datenautobahn” keinen zähflüssigen Verkehr oder gar Stau geben soll. Allerdings kann nur unter optimalen Bedingungen – alle Komponenten auf dem aktuellsten Stand und kein weiterer Nutzer im Netz – 1 Gigabit pro Sekunde erreicht werden. Allzu große offensichtliche Geschwindigkeitszuwächse sollte man deshalb nicht direkt zu Beginn erwarten.
Darüber hinaus ist natürlich der steigende Wunsch nach Sicherheit ein relevanter Faktor. Deshalb verbessert sich mit Wi-Fi 6 ebenfalls das Sicherheitsniveau, um die Verschlüsselung schwieriger knackbar zu machen.
“Zum Einsatz bei der Verschlüsselung der Funkverbindung kommt hier WPA3. Dabei wird der gleichbleibende WLAN-Schlüssel dazu verwendet, einen temporären Schlüssel für eine aktuelle Verbindung auszutauschen”, so Prof. Peter Richert von der Fachhochschule Münster.
Für den Endverbraucher ebenfalls optimiert ist die Darstellung. Denn wie schon zu Beginn des Artikels erwähnt, ändert die Wi-Fi-Allianz die Namen der Standards. In Zukunft müssen User deshalb nicht mehr technische Namenskonventionen durchsuchen, um herauszufinden welche WLAN-Version sie haben. Künftig ist zusätzlich eine kleine Zahl mit der Version direkt im WLAN-Logo abgebildet.
Ab wann und für wen lohnt sich Wi-Fi 6?
Primär im Fokus sind momentan sogenannte Campusnetze. So bezeichnet man geschlossene Funknetze von Firmen, Instituten oder Veranstaltungszentren. Denn die neue WLAN-Version ist für Situationen gedacht, in denen sehr viele Geräte/Nutzer an einem Ort gleichzeitig eine Verbindung aufbauen möchten.
Aber auch für Verbraucher die nicht nur einen Smart Speaker haben, sondern auch die smarte Waschmaschine, Lampe, den smarten Kühlschrank und vieles weiteres, lohnt sich die Innovation. Denn auch hier herrscht viel Traffic der zu Störungen oder Verzögerungen führen kann.
Grundsätzlich rechnen Experten damit, dass sich die volle Wirkung erst im Jahr 2022 entfaltet. Deshalb ist die Empfehlung für Verbraucher eher noch etwas abzuwarten, bevor sie sich nach einem neuen passenden Gerät umsehen. Zusätzlich bekräftigt diese Empfehlung die Planung der Bundesnetzagentur. Diese möchte erst im zweiten Quartal 2021 einen zusätzlichen Frequenzbereich für WLAN zur Verfügung stellen. Bisher werden die Frequenzbänder 2, 4 und 5 GHz genutzt. Deshalb wird man – auch wenn der Standard abwärts kompatibel ist – ein sogenanntes Tri-Band-Gerät benötigen, welches alle drei Frequenzbereiche beherrscht. Nur damit kann man alle Vorteile nutzen. Somit ist es für Privathaushalte aktuell eher noch als “Nice-to-have” anzusehen.
Sie möchten mehr zu diesem Thema erfahren? Einen umfassenden Einblick gibt der Artikel “Ratgeber Wifi‑6: Funktionen, Vorteile, Produkte, Kosten”.
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