Warum Radios künftig in größeren Einheiten denken müssen
In wenigen Jahren soll die hoch funktionale Mobilfunktechnologie 5G die bisherigen Standards ablösen. Das kann für die Radioübertragung neue Geschäftsmodelle eröffnen. Wir haben alle Infos zum Thema aus der Pressemeldung der LFK.
Allerdings müssen frühzeitig bei der technischen Ausgestaltung auch die Interessen privater Veranstalter und nicht nur der öffentlich-rechtlichen Sender berücksichtigt werden. Das ist ein Ergebnis des Austauschs der Landesanstalt für Kommunikation (LFK) mit den privaten Hörfunkveranstaltern zur Zukunft des Radios in Baden-Württemberg.
Keine Denkverbote bei der Förderung
„Vor dem Hintergrund der Möglichkeiten von 5G müssen wir generell die Regulierung und die Förderung der Radio-Übertragungswege kritisch hinterfragen und dürfen uns keine Denkverbote auferlegen“, so LFK-Präsident Dr. Wolfgang Kreißig.
„Auch bei den neuen Technologien, Plattformen und auch Sprachassistenten wie Alexa, Google oder Siri bleibt es wichtige Herausforderung, Medienvielfalt in Zukunft zu erhalten und nicht allein Konzernen zu überlassen. Gemeinsam mit der Politik müssen wir neu denken, wie unsere Regulierung an die innovative Technik angepasst werden kann“, so Kreißig weiter.
Radio findet dort statt, wo die Endgeräte sind
Bei der Veranstaltung hatte Prof. Klaus Goldhammer eine von der LFK in Auftrag gegebene Studie zur Zukunft des privaten Radios in Baden-Württemberg vorab den Hörfunkveranstaltern präsentiert. Zentrale Prognosen: Das Smartphone wird weiter an Verbreitung gewinnen und seine Dominanz ausbauen. Auch der Radiomarkt findet dort statt, wo die Endgeräte sind. Je nach Fördervolumen wird aber auch DAB+ weiter deutlich Marktanteile hinzugewinnen.
Aufgrund dieser Goldmedia-Prognosen bis zum Jahr 2025 will die LFK Handlungsoptionen für die Zukunft des privaten Radios im Südwesten gewinnen. „Klar ist, wir wollen die Lokalität und Regionalität der Medien erhalten und sehen uns als Moderatoren in einem Prozess, an dessen Ende die Medienvielfalt gestärkt sein muss“, formuliert Wolfgang Kreißig das Ziel.
Hierzu soll ein regelmäßig tagender runder Tisch eingerichtet werden. Die Goldmedia-Studie zur Zukunft des privaten Radios wird demnächst veröffentlicht.
Radios müssen in Zukunft in größeren Einheiten denken
Neue Allianzen und Formen der Zusammenarbeit werden für die privaten Radios immer wichtiger werden. Ob nun Kooperationsmodelle oder Synergien bei Verwaltung, Technik und Musik, vor dem Hintergrund eines steigenden Innovationsdrucks müssen private Radios neu denken, um überleben zu können. Auch das ist ein Ergebnis des Strategieaustauschs. Vor allem kritisch für die privaten Veranstalter: Durch den Rundfunkbeitrag können die öffentlich-rechtlichen Sender problemlos neue digitale Lösungen entwickeln, während die privaten Radios diese Investitionen vor dem Hintergrund zu erwartender sinkender Werbeerlöse immer schwerer erwirtschaften können. Hier muss auch gemeinsam mit der ARD überlegt werden, wie das duale System aus dieser Schieflage heraus neu justiert werden und welche Rollen öffentlich-rechtlicher und privater Rundfunk bei der Gestaltung von DAB+ und 5G übernehmen können, so der Tenor der privaten Hörfunk-Veranstalter.
Neuer Mobilfunkstandard sorgt für geringere Kosten auch für personalisiertes Radio
Die neue 5G-Technologie schafft deutlich günstigere Preise pro Bit bei der Übertragung von Content und Streaming Angeboten an die Smartphones. Das erlaubt neue Programmformen und neue Geschäftsmodelle.
„5G macht damit ein personalisiertes Radio bezahlbar“, stellte der technische Leiter der LFK, Walter Berner, heraus und mahnte: „Die internen und externen Planungen für die Zukunft des Radios müssen jetzt auch bei den privaten Radioveranstaltern auf die Tagesordnung kommen“.
Alle Infos können Sie auch dem Artikel “5G-Mobilfunktechnologie verändert das Radio” auf radiowoche.de oder der Pressemitteilung der LFK entnehmen.
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