VPRT-Studie zum Wirtschaftsfaktor Audiovisuelle Medien
Die Mediennutzung steht bei den Deutschen hoch im Kurs! Welche Bedeutung haben Audio- und audiovisuelle Medien auf die Gesamtwirtschaft in Deutschland? Eine Studie des VPRT bringt interessante Fakten ans Tageslicht.
Im vergangenen Jahr verbrachten die Deutschen ab 14 Jahre durchschnittlich rund 8 ½ Stunden täglich mit der Nutzung von Audio- und audiovisuellen Medien. Ganz vorne dabei sind Radio (3:10 Stunden pro Tag) sowie TV (3:59 Stunden pro Tag). Zudem gewinnen andere Medien wie Smart-TV und Video-on-Demand immer mehr an Bedeutung. Die politische und gesellschaftliche Stellung der Medienbranche war durch zahlreiche Studien und Untersuchungen zwar klar, aber die ökonomische Forschung hatte bisher maximal nur Teile betrachtet. Um aber auch die Bedeutung der Medienwirtschaft im volkswirtschaftlichen Sinne zu erfassen, hat der VPRT (Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V.) eine Studie in Auftrag gegeben. Vorab schon mal so viel: Bisher wurde die Branche extrem unterschätzt!
Verfahrensweise der VPRT-Studie
Im ersten Schritt wurden in einem sogenannten “Satellitenkonto” alle quantifizierbaren Effekte in Bezug auf Bruttoproduktionswert, Bruttowertschöpfung und Beschäftigung der Audio- und audiovisuellen Medien zusammengetragen. Anschließend wurden weitere Effekte, die bisher nicht quantifizierbar waren, ermittelt und beschrieben. Dies sind vor allem Enabler-Effekte, Innovationseffekte und Wettbewerbseffekte in der Marktwirtschaft. Nach der vollständigen Erfassung der Daten zu Audio- und audiovisuellen Medienangeboten sowie vor- und nachgelagerten Stufen der Wertschöpfungskette (Produzenten, Musikwirtschaft, Handel, etc.) wurden diese analysiert und Experten dazu interviewt.
Untersuchungsergebnisse der Studie überraschen
Die Resultate aus der VPRT-Studie unterstreichen die Wettbewerbsfähigkeit der Branche im nationalen und internationalen Vergleich. Demzufolge lassen sich folgende Ergebnisse für die Audio- und audiovisuellen Medien festhalten:
- Die Bruttowertschöpfung beträgt 66,9 Milliarden Euro und generiert damit einen Anteil von 2,45 % an der gesamten Bruttowertschöpfung in Deutschland.
- Der Sektor weist 829.000 Beschäftigte auf. Das entspricht 1,93 % an der Gesamtbeschäftigung.
- Der Bruttoproduktionswert liegt bei 126,7 Milliarden Euro. D.h. im Vergleich liegt dieser höher als der von der Pharmaindustrie und der Telekommunikationsbranche.
Stimmen zur Studie
Die Ergebnisse wurden dem derzeitigen EU-Kommissar für Haushalt und Personal, Günther Oettinger, übergeben. Er kommentiert die Studie mit folgenden Worten:
“Die Audio- und audiovisuellen Medien sind einer der fünf größten Sektoren in Deutschland. Sie sind damit für die Volkswirtschaften in Deutschland und Europa insgesamt eine entscheidende Branche. Der Bereich bleibt ein Wachstumsmarkt. Deshalb müssen wir in Europa unsere audiovisuelle und digitale Souveränität behaupten.”
Das komplette Interview sowie O‑Töne des Politikers können Sie hier nachhören:
Hans Demmel, Vorstandsvorsitzende des VPRT und gleichzeitig auch Geschäftsführer von n‑tv, resümiert aus der Studie:
“Die audiovisuelle Medienwirtschaft braucht den Vergleich mit anderen Industrien in Deutschland nicht zu scheuen. Die von uns erhobenen Zahlen verdeutlichen, welche Bedeutung unsere Branche als Wirtschaftsfaktor hat. Wir setzen daher darauf, dass unsere Anliegen in der Politik die Bedeutung bekommen, die ihnen zusteht.”
Außerdem erklärt Klaus Schunk, Vorsitzender des Fachbereichs Radio und Audiodienste beim VPRT und Geschäftsführer von Radio Regenbogen:
“Radio- und Audioangebote sind eine tragende Säule der audiovisuellen Gesamtwirtschaft. Die Audioangebote entwickeln sich sogar besonders dynamisch. Gleichzeitig drängen aber immer stärker globale Plattformen und Technologieanbieter auf den Markt und der Wettbewerb wird härter. Das betrifft vor allem die privaten Radio- und Audioanbieter, die für die Vielfalt in den Regionen stehen. Damit sie diese Rolle auch zukünftig ausfüllen können, sind sie auf faire Wettbewerbsbedingungen bei der Auffindbarkeit und Refinanzierung angewiesen. Dies bedarf des besonderen Augenmerks der Politik in Deutschland und Europa.”
Fazit
Als Mitglied des VPRT freuen wir uns über die positive Bilanz aus dieser Studie. Denn unter dem Strich kann sich der Wirtschaftssektor Audio- und audiovisuelle Medien durchaus mit anderen Branchen vergleichen. Alle, die beim Radio arbeiten, tragen einen wichtigen Teil zum Erfolg der Branche bei. Und darauf können wir einfach mal stolz sein!
Wenn Sie an Details zur Studie interessiert sind, finden Sie diese in der pdf-Datei der VPRT-Studie “Die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Audio- und audiovisuellen Medien”. Außerdem ist in diesem Zusammenhang auch die VPRT-Studie zur “Mediennutzung in Deutschland” sehr informativ.
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