Wie unterscheiden sich Simulcast, Web-Only und Channels?
Infolge der rasanten technischen Entwicklung, hat sich auch im Bereich Radio vieles verändert. Neben dem Empfang per UKW und DAB+ hat sich u.a. auch das Internetradio etabliert. Dazu gesellen sich nun einige Begriffe, die teilweise wild durcheinander verwendet werden. Verschaffen Sie sich einen Überblick zum Thema Webradio!
Welche Formen werden beim Internetradio unterschieden?
Aufgrund des technischen Fortschritts in den letzten 10 Jahren, ist die Anzahl der Webradioangebote von 450 auf 2.453* gestiegen. Dabei haben sich die folgenden Formen durchgesetzt:
- Simulcast Radio
- Web-Only Radio
Simulcast – Verbreitung auf mehreren Übertragungswegen
Der identische Inhalt eines Hörfunkprogramms wird beim Simulcast gleichzeitig über verschiedene Kanäle verbreitet. Beispielsweise ist das Programm des Jugendsenders egoFM per UKW, DAB+, Satellit, Kabelnetz und DVBT empfangbar. Parallel bietet der Sender das Programm auch über das Internet an. Dabei ist aus technischen Gründen eine minimale zeitliche Verzögerung bei den verschiedenen Übertragungswegen möglich. Von den 2.453 Webradioangeboten sind 415 Simulcast-Sender (17 %)**.
Web-Only – Verbreitung ausschließlich über das Internet
Auch als Webcast oder Online-Only-Webradio bezeichnet, wird das Radioprogramm ausschließlich über das Internet verbreitet. Mit 1.781 Web-Only-Angeboten (73 %)** von insgesamt 2.453 stellt dies die größte Säule im Webradiobereich dar. Inzwischen gibt es darunter viele Radiostationen, die ihre Musik- und Programmauswahl ganz speziell auf bestimmte Zielgruppen ausrichten. Und zwar sind das zum Beispiel die Webradiosender “radio B2 Helene Fischer” oder das “N1 Ice Tigers Fan-Radio”. Zudem verzichten viele Sender im Programm auf Werbeunterbrechungen oder sonstige Unterhaltungsangebote. Die UKW-Sender bieten neben dem Simulcast-Programm auch spezielle Channels als Web-Only-Radiosender an.
Channel – weitere Web-Programme als Ergänzung zum Livestream
Als Erweiterung zum UKW-Programm bieten mittlerweile viele Hörfunksender weitere Channels an, die ebenfalls exklusiv über das Internet verbreitet werden. Diese werden auch als Subchannels, Streams oder Online-UKW-Submarken bezeichnet. Zum Beispiel existieren bei egoFM sieben weitere Subchannels mit jeweils eigener Musikausrichtung. Dementsprechend wird im Gegensatz zum UKW-Programm auf uninteressante Inhalte verzichtet – maximal enthalten sie Werbespots.
Fazit
Im Grunde genommen sind diese relativ neuen Begriffe selbsterklärend, wenn sie im richtigen Kontext verwendet werden. Daher ist mein Appell an alle Radiomacher und Journalisten, sich ein wenig mit dem Thema auseinanderzusetzen, um sich auch in diesem Feld sicher bewegen zu können. Schließlich wird niemand um das Internet herumkommen und es bietet Hörfunksendern so viele Möglichkeiten, sich auszutoben, was letztendlich immens die Reichweite steigern kann. Und die Tendenz, Radio auch mobil über das Internet zu konsumieren, steigt kontinuierlich – vor allem bei der jüngeren Zielgruppe.
Für Sie noch ein kleiner Tipp: Weitere Begriffe rund um das Thema Internetradio finden Sie gut erklärt im Online-Marketing-Lexikon von wifimaku.com.
** Quelle: Goldmedia “Webradiomonitor 2016”
Logos: © egoFM
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