Schon von Anhedonie, Misophonie & Co. gehört?
Haben Sie schon davon gehört, dass Geräusche bei Misophonie wütend machen oder bei Hyperakusis Schmerzen verursachen können? Manche haben sogar Angst vor Geräuschen und anderen ist Musik einfach egal. Erfahren Sie was hinter diesen Phänomenen steckt!
Jeder kennt die Situation: Man sitzt mit dem Partner am Esstisch und die Schmatz-Geräusche des Liebsten treiben einen direkt an die Decke! Zwar kann das natürlich an der eigenen Laune liegen. Aber wenn Geräusche regelmäßig Herzrasen und Hasszustände auslösen, dann müssen auch krankhafte Ursachen in Betracht gezogen werden.
So unterscheiden sich die einzelnen Phänomene:
1. Musikalische Anhedonie
Der Zustand der musikalischen Anhedonie wurde erst vor kurzem beschrieben. Hierdurch wird durch Musik bei den Betroffenen keinerlei Gefühl erzeugt. Bei Forschungen wurde festgestellt, dass das Belohnungszentrum im Gehirn nicht erreicht wird. Allerdings funktioniert es bei anderen Belohnungssystemen sehr gut, so dass dies nicht als krankhaft oder gefährlich eingestuft wurde. Nur gut, dass lediglich 3–5 % der Probanden Musik emotionslos erleben.
2. Misophonie
Darunter versteht man eine selektive Geräuschintoleranz, wie beispielsweise Tastaturklappern, Schmatzen, Atmen, Lachen oder mit dem Fuß tippeln. Forscher nehmen an, dass eine Nervenkrankheit zugrunde liegt. Auf jeden Fall kann Abhilfe geschaffen werden, indem Misophoniker kurz in angenehmer Atmosphäre, wie z.B. bei schöner Musik, mit dem Hassgeräusch konfrontiert werden. Folglich entsteht mit der Zeit ein Gewöhnungseffekt.
3. Phonophobie
Bei der Phonophobie handelt es sich um die Angst vor Geräuschen. Zuerst werden bestimmte Geräusche, die mit einer negativen Empfindung verknüpft sind, als unangenehm aufgenommen. Infolgedessen wird bald bereits eine geringe Lautstärke des Geräuschs als überlaut und bedrohlich empfunden. Beispielweise findet anfangs eine Sekretärin das Telefonklingeln als unangenehm. Das kann sich im Laufe der Zeit auch auf andere Bürogeräusche ausdehnen. Geräusche lösen irgendwann Schwindelgefühl und Panikattacken aus und Krankmeldungen können dann die Folge davon sein. Der Extremfall wird Hyperakusis bezeichnet. Die gute Nachricht ist, beide Phänomene können therapiert werden.
4. Hyperakusis
Im schlimmsten Fall sind Menschen von der sogenannten Hyperakusis betroffen. Dabei verfügen Hyperakusis-Patienten über ein intaktes Gehör. Allerdings lösen alltägliche Geräusche Schmerzen oder sogar panische Angstzustände aus. Eine Vermeidungstaktik verschlimmern die Empfindungen sogar! Deshalb sollten Betroffene immer ein Radiogerät leise im Hintergrund laufen lassen, um sich an normale Alltagsgeräusche zu gewöhnen.
Fazit
Ob man nun an Misophonie oder sogar an Hyperakusis leidet, mit Musik lassen sich solche Missempfindungen oftmals lindern oder sogar heilen. Und wenn nicht, ein wenig Rücksicht und Verständnis gegenüber Betroffenen hilft ungemein! Denn irgendwie ist doch jeder auf seine Art ein kleines bisschen “bluna” ;-).
Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter folgenden Verlinkungen: Musikalische Anhedonie, Misophonie, Phonophobie und Hyperakusis.
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