Relevanz von Digital Audio steigt klar an
Nachdem auf der diesjährigen DEMEXCO der erste Teil des Webradiomonitors 2017 veröffentlicht wurde, waren die Medientage in München die Bühne für den zweiten Teil.
Webradiomonitor 2017 – die Zweite
Kurz zur Studie: Der Webradiomonitor erscheint seit 2009 jährlich und liefert Informationen zur Entwicklung des Gesamtbereichs Digital Audio mit all seinen Spielarten in Deutschland. Die Studie liefert so wichtige Erkenntnisse, wie der Markt sich entwickelt und welche neuen Strömungen massenattraktiv – und damit werberelevant – werden. Herausgegeben wird die Studie von der BLM, dem vprt und dem bvdw. Als aktives Mitglied beider Verbände haben wir als STUDIO GONG eine große Nähe zur Studie und finanzieren diese auch mit. Die Studie gliedert sich zudem in eine Nutzerbefragung (n=1.104) und eine Anbieterbefragung (n=207). Dadurch lassen sich ganzheitlich Erkenntnisse von beiden Seiten ablesen.
Audio boomt weiterhin und wächst digital
Ein erfreuliches, wenn auch nicht überraschendes Ergebnis ist, dass die Radio- und Musiknutzung weiter steigt und sich großer Beliebtheit erfreut. Dabei zeigt sich aber deutlich, dass dabei die digitale Nutzung am stärksten wächst. Sich also die Nutzung immer weiter ins Digitale verlagert. Vielfältig sind auch die Nutzungsmöglichkeiten von Audioinhalten. Führend ist weiterhin die Nutzung zuhause. Der Ausbau der Möglichkeiten auch mobil auf Audioinhalte zuzugreifen, hilft natürlich direkt der Nutzung des digitalen Empfangs. So wächst mit der flächendeckenderen Ausbreitung von WLAN-Netzen – gerade auch in öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus, Bahn, Flugzeug) – die Möglichkeit und die reale Nutzung von digitalen Audioangeboten.
Podcast – Totgesagte leben länger
Ganz eindeutig ist auch die Entwicklung bei den Podcast. Nach dem ersten Hype vor zehn Jahren, der jedoch eher auf Anbieterseite, als auf Nutzerseite erfolgte, hat sich die Podcastnutzung nun als Massenphänomen etabliert und wächst weiterhin stark an. Für Podcast gelten die Beschränkungen der noch nicht flächendeckenden Onlineversorgung in Deutschland deutlich weniger. Erfolgt doch das Gros der Nutzung nicht on-demand , also gestreamt, sondern als Download (54%). Gerade der Aspekt der zeitasynchronen Nutzung wird von vielen Befragten als großer Vorteil der Podcasts angeführt. Ganz im Gegensatz zur sonstigen Nutzung stehen bei Podcasts wortreiche Formate klar im Focus. Betrachtet man die Podcast-Charts fällt dies auch sehr schnell auf. So stehen hier Talk- oder Wissensformate klar im Vordergrund. Nicht unerwähnt bleiben soll hier aber auch, dass die rechtliche Situation für die Anbieter Wortformate eher befördert als das Wagnis der Integration von Musikbeträgen. Dies mag sich mit der Zeit, wenn hier die Regeln –gerade für Radiosender – klarer umrissen sind, etwas annähern. Bei Wissensformaten sind naturgemäß die öffentlich-rechtlichen Anstalten nahezu monopolistisch vertreten, aber das ist ein anderes Blogthema…
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