Online-Audio-Angebote behaupten sich im Werbemarkt
Ein signifikantes Wachstum bei den Werbeumsätzen der Online-Audio-Angebote ist das zentrale Ergebnis des Webradiomonitors 2017. Was bedeutet diese Erkenntnis für den Werbemarkt?
Im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft (BVDW) und des Verbandes Rundfunk und Telemedien (VPRT) hat das Marktforschungsunternehmen Goldmedia eine Marktanalyse zum Thema Online-Audio-Angebote durchgeführt. Befragt wurden dabei sowohl Webradio- und Online-Audio-Anbieter, als auch Online-Audio-Hörer in Deutschland. Der Befragungszeitraum war vom 14.06.2017 bis 26.07.2017. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse im Webradiomonitor 2017 auf der diesjährigen dmexco.
Entwicklung der Werbeumsätze
Seit 2015 sind die Netto-Werbeumsätze kontinuierlich gestiegen. Während 2015 rund 17 Millionen Euro und 2016 rund 25 Millionen Euro erwirtschaftet wurden, wird für das Jahr 2017 ein Wachstum von 40 % prognostiziert. Das entspricht 35 Millionen Euro. Bereits zwei Jahre später – so die Prognose – soll sich der Wert sogar mit 63 Millionen Euro fast verdoppeln!
Dabei verlagert sich die Online-Audio-Nutzung immer weiter auf mobile Endgeräte und liegt derzeit bei rund 34 %. Auch die Erlöse von stationärer Onlinewerbung verschieben sich voraussichtlich stark in Richtung mobile Werbung. Die Schätzung der Experten geht bei den mobilen Umsätzen im Jahr 2019 von 51 % aus. Diese Entwicklung ist vor allem für werbungtreibende Unternehmen interessant! Durch Programmatic Advertising generierte Netto-Werbeumsätze werden von derzeit 9 % auf voraussichtlich 30 % im Jahr 2019 steigen. Gemäß der Einschätzung von über der Hälfte der Online-Audio-Anbietern sind innovative Online-Audio-Werbekonzepte ein wichtiger Markttreiber.
Genutzte Angebotstypen der Online-Audio-Hörer
Bei genauer Betrachtung der Nutzung von Online-Audio-Angeboten im Webradiomonitor 2017 hat eine Angebotsform die Nase deutlich vorne: 71 % der Befragten gaben an, mindestens gelegentlich Simulcast-Radios zu nutzen. Somit sind Live-Radios von klassischen Radiosendern, die neben den Übertragungswegen UKW und DAB+ auch im Internet gestreamt werden können, im Relevant-Set der Online-User angekommen. Dahinter folgen Video-Streaming-Dienste mit 56 %, Musik-Streaming-Dienste mit 55 %, Online-Submarken der Simulcast-Radios mit 29 % und Online-Only-Radios mit 28 %.
Siegfried Schneider, in seiner Funktion als Präsident der BLM, meint dazu:
“Radio ist zu einem Multichannel-Medium geworden. Auch online gewinnt Radio an Reichweite, Vielfalt und wird ergänzt durch On-Demand-Angebote. Der Webradiomonitor dokumentiert diese Entwicklung und belegt die anhaltende Dynamik und Innovationsfreudigkeit, mit der sich der Online-Audiomarkt entwickelt. Sowohl für politische Weichenstellungen als auch für unternehmerische Entscheidungen ist damit eine solide Faktenbasis vorhanden.”
Auch Klaus Schunk, Vorsitzender des Fachbereichs Radio und Audiodienste im VPRT, bestätigt:
“Webradio ist ein immer wichtigerer Empfangsweg für die digitale Radionutzung. Besonders freut es mich, dass die bekannten UKW-Marken als meistgenutzte Angebote hier von den Hörern gesucht und gefunden werden. Die Studienergebnisse zeigen eindrucksvoll die Bedeutung der mobilen Nutzung beim digitalen Radio. Mobil erreichen wir unsere Hörer in ganz neuen Nutzungssituationen. Das gilt auch für unsere Werbekunden, was die Radio- und Audiowerbung für sie noch attraktiver werden lässt.”
Nutzungssituationen für Online-Audio-Angebote
Auch wenn die Mobilität immer mehr an Bedeutung gewinnt, so verwenden 76 % der Befragten Radio- und Musikangebote aus dem Internet in heimischen Gefilden, bei der Hausarbeit sind es 54 %. Danach folgen mobile Nutzungssituationen wie das Auto mit 31 % und im Zug/Fernverkehr mit 27 %. Sogar bei der Arbeit spielt Online-Audio eine wichtige Rolle. Dort nutzen Hörer zu 25 % Online-Audio-Angebote. Ausschlaggebend dafür sind die Argumente, dass man per Internet über eine sehr gute Soundqualität verfügt und man zudem das Smartphone praktisch überall dabei hat. Während im stationären Bereich noch zu 65 % der PC oder das Notebook genutzt wird, erfolgt die Hauptnutzung im mobilen Sektor per App. Internetfähige Audioradios und Audio-Home-Systeme sind allerdings trendverdächtige Entwicklungen auf dem Technikmarkt. Dabei spielt das Datenvolumen für die mobile Nutzung zunehmend eine geringere Rolle – vermutlich durch höhere Volumina der Anbieter und der steigenden Anzahl der Stream On-Partnerschaften.
Das Vorstandsmitglied der Fokusgruppe Audio im BVDW, Dr. Lars Peters, resümiert:
“Online-Audio ist bei den Nutzern angekommen und ein selbstverständlicher Begleiter in allen Alltagssituationen. Diese Reichweite kombiniert mit Online-Werbemöglichkeiten wie Programmatic Advertising steigert die Attraktivität der gesamten Gattung Audio für Werbetreibende.”
Möchten Sie mehr dazu wissen? Lesen Sie dazu einfach die detaillierten Ergebnissen der Studie “Webradiomonitors 2017” nach.
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