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Musik am Arbeits­platz – Top oder No-go? 

| Cari­na Bauer |

Über den Musik­ge­schmack lässt sich bekannt­lich strei­ten. Doch wie sieht es gene­rell mit Musik am Arbeits­platz aus? Ein Fak­ten­check zeigt die Per­spek­ti­ven und mög­li­chen Stolperfallen!

Beitragsbild: Musik am Arbeitsplatz
Bild: pixabay.com von rawpixel

Der eine braucht abso­lu­te Stil­le, der ande­re schwört auf sei­nen Lieb­lings­sen­der wäh­rend der Arbeit. Doch wie sieht die Sache nüch­tern betrach­tet aus? Stört Musik wäh­rend der Arbeit? Oder bringt es sogar den nöti­gen Kick, um effek­ti­ver zu wer­keln? Zuerst wäre über­haupt zu klä­ren, wie die recht­li­che Situa­ti­on aussieht.

Radio im Büro – so sieht es die Judikative

Gemäß einem Urteil vom Bun­des­ar­beits­ge­richt ist das Radio­hö­ren im Büro grund­sätz­lich nicht ver­bo­ten. Will der Arbeit­ge­ber im Rah­men der betrieb­li­chen Ord­nung eine gene­rel­le Rege­lung erwir­ken, muss der Betriebs­rat (soweit vor­han­den) ein­be­zo­gen wer­den. Wenn aber das Radio­hö­ren das Arbeits­ver­hal­ten beein­flusst, dann kann auch das Direk­ti­ons­recht des Arbeit­ge­bers grei­fen. Das kann z.B. bei Kun­den­kon­takt der Fall sein. Eine genaue Beschrei­bung zur recht­li­chen Sach­la­ge lie­fert der Betriebs­rat Blog.

GEMA- und Rundfunkgebühren

Seit ein paar Jah­ren sind Unter­neh­men ver­pflich­tet, Rund­funk­bei­trä­ge (ehe­mals GEZ-Gebüh­ren) zu ent­rich­ten. Die Höhe der Bei­trä­ge rich­tet sich dabei nach der Anzahl der Betriebs­stät­ten, Mit­ar­bei­ter und Fir­men­fahr­zeu­ge. Diese Ver­pflich­tung betrifft aller­dings nur Arbeit­ge­ber, d.h. Arbeit­neh­mer sind hier fein raus, soll­ten sie Radio wäh­rend der Arbeits­zeit hören.

Bei der GEMA (Gesell­schaft für musi­ka­li­sche Auf­füh­rungs- und mecha­ni­sche Ver­viel­fäl­ti­gungs­rech­te) sieht die Lage ent­spann­ter aus. Da ein Büro nicht als öffent­li­cher Raum betrach­tet wird, fal­len auch keine Lizenz­ge­büh­ren an (Aus­nah­men sind öffent­li­che Firmen-Veranstaltungen).

Was für Musik am Arbeits­platz spricht

Das wich­tigs­te vorab: Laut Stu­di­en kann man mit Musik kon­zen­trier­ter arbei­ten. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie ein Hard­core-Klas­sik-Fan sind oder sich lie­ber rocki­ge Töne rein­zie­hen. Ent­schei­dend ist vor allem, dass die Musik auch wirk­lich leise im Hin­ter­grund läuft, damit die eige­nen Gedan­ken quasi nicht über­schallt wer­den. Aber warum ist das so? Men­schen pas­sen sich dem an, was sie hören. Wenn das Gehör­te wild und unkon­trol­liert ist, wird die Arbeits­wei­se eben­falls wild und unkon­trol­liert. Sind sanf­te, gleich­mä­ßi­ge Klän­ge zu hören, passt sich auch hier die Arbeits­wei­se ent­spre­chend an.

Dane­ben gibt es noch wei­te­re Aspek­te, die für Musik am Arbeits­platz spre­chen. Zum einen löst die Lieb­lings­muk­ke Emo­tio­nen aus, die Laune steigt und macht letzt­end­lich glück­lich. Außer­dem redu­ziert Musik Stress und wirkt ent­span­nend. Und oben­drein stei­gert Musik die Aus­dau­er – egal ob im Büro oder im Pri­vat­le­ben. Wis­sen­schaft­ler vom Max-Planck-Insti­tut in Leip­zig fan­den durch ihre For­schungs­ar­bei­ten her­aus, dass die Arbeit mit der Lieb­lings­mu­sik effek­ti­ver und kon­zen­trier­ter von der Hand geht. Lesen Sie dazu auch den sehr inter­es­san­ten Bericht zum Thema “Arbeit im Takt – Musi­zie­ren erleich­tert kör­per­li­che Anstren­gung” vom Max-Planck-Insti­tut. So kön­nen Sie auch Ihrem Work-out nach der Arbeit im Fit­ness­stu­dio mehr Effek­ti­vi­tät verleihen.

Wel­che Musik zu wel­cher Tätigkeit

Die US-Ame­ri­ka­ner Nick Per­ham und Tere­sa Lesi­uk haben unter­sucht, wie sich unter­schied­li­che Musik­rich­tun­gen auf die Arbeit aus­wir­ken. Beim kon­zen­trier­ten Arbei­ten, wie bei­spiels­wei­se Lesen oder Schrei­ben von Tex­ten, soll­te man sich eher Klas­sik oder ruhi­ge, instru­men­ta­le Musik auf die Ohren geben. Ein­fa­che, stu­pi­de Auf­ga­ben erlau­ben dage­gen vor allem Songs der aktu­el­len Charts und Som­mer­hits. Bei krea­ti­ven, geis­ti­gen Tätig­kei­ten ist aber tat­säch­lich Stil­le der beste Begleiter!

Stö­ren­des Gedu­del ist tabu

Man­che ken­nen das viel­leicht – selbst bestimm­te Stimm­la­gen von Kun­den oder Kol­le­gen oder simp­les Tas­ta­tur­klap­pern kön­nen einen schon auf die Palme brin­gen. Darum haben laute, aggres­si­ve Musik sowie stän­dig wech­seln­de Rhyth­men im Büro nichts zu suchen. Das bringt nicht nur Sie aus der Kon­zen­tra­ti­on, son­dern auch die Kol­le­gen wer­den bald auf der Matte ste­hen. Mit ein­fa­chen Regeln bewah­ren Sie den Frie­den im Büro:

  • Fra­gen Sie Ihre Kol­le­gen, ob Hin­ter­grund­mu­sik gene­rell in Ord­nung geht.
  • Stim­men Sie sich unbe­dingt mit Kol­le­gen ab, wenn es um die Frage der Musik­rich­tung geht.
    (Und am bes­ten keine deut­sche Musik lau­fen las­sen, denn diese lenkt eher ab, da man den Text bes­ser versteht.)
  • Die Laut­stär­ke soll­te immer dem jewei­li­gen Büro­raum ange­passt werden.
  • Auch wenn gera­de die Lieb­lings­mu­sik läuft – sin­gen Sie nie­mals mit!
  • Im Zwei­fels­fall benut­zen Sie ein­fach In-Ear-Kopf­hö­rer, um nie­man­den zu stören.

Nun wis­sen Sie Bescheid und kön­nen am Arbeits­platz für die Hin­ter­grund­be­schal­lung sor­gen, die Ihrer Tätig­keit ent­spricht. Wenn Sie wei­te­re Infos zum Thema nach­le­sen wol­len, dann emp­feh­le ich den Arti­kel “Hin­ter­grund­mu­sik: Wann macht sie pro­duk­ti­ver?”.

kreise_team_pellkofer


Alle Autoren 

  • Andre­as Lang 

    Geschäfts­füh­rer
  • Micha­el Reuter 

    Mar­ke­ting­lei­ter
  • Mari­na Regulin 

    Mar­ke­ting-Mana­ge­rin Kommunikation
  • Julia Marks 

    Mar­ke­ting-Mana­ge­rin New Business
  • Jes­si­ca Köhler 

    Team-Assis­ten­tin Kommunikation
  • Sabi­ne Rost 

    Assis­tenz der Mar­ke­ting- und Verkaufsleitung
  • Cari­na Bauer 

    Mar­ke­ting-Mana­ge­rin Kom­mu­ni­ka­ti­on
    (Seni­or)
  • Katha­ri­na Zeschke 

    Audio-Exper­tin