MedienVielfaltsMonitor: Radio ist meistgenutztes lokales Infomedium
Im Mai 2020 wurde der MedienVielfaltsMonitor 2019-II veröffentlicht, der die Anteile der Medienangebote am Meinungsmarkt der Medien in Deutschland beleuchtet. Welche erstaunlichen Ergebnisse die Studie für den lokalen Markt liefert, lesen Sie in unserer Zusammenfassung.
Was ist der MedienVielfaltsMonitor?
Ursprünglich wurde der MedienVielfaltsMonitor von der BLM (Bayerische Landesmedienanstalt) im Jahr 2012 initiiert und liefert – inzwischen halbjährlich – Informationen zur Entwicklung der Rundfunk- und Medienlandschaft in Deutschland. Basis sind dabei immer die aktuellen Reichweitenanalysen der jeweiligen Medien, wie beispielsweise die ma Audio, die MedienGewichtungsStudie sowie die Mediendatenbank der KEK (Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich).
Mittlerweile wird die Studie von die medienanstalten, der Dachmarke der 14 Landesmedienanstalten in Deutschland, durchgeführt und veröffentlicht. Die kontinuierliche Erhebung betrachtet dabei die Medien
- Radio
- Fernsehen
- Internet
- Tageszeitungen
- Zeitschriften
Welche Fakts liefert dazu die Mediengewichtungsstudie?
Die MedienGewichtungsStudie als wesentliche Grundlage des MedienVielfaltsMonitors ermittelt ebenfalls halbjährlich die Wichtigkeit der oben genannten Mediengattungen, die für die Meinungsbildung relevant ist. Diese Rangfolge ermöglicht Rückschlüsse zur Meinungsbildung in Bezug auf Informationen zu Deutschland und der Welt. Seit 2018 wurde die Fragestellung verändert, um Erkenntnisse über die lokale Informationsbeschaffung zu gewinnen.
Die Ergebnisse zur lokalen Meinungsbildung
Für die Radiobranche brachte der MedienVielfaltsMonitor mit den Ergebnissen aus der MedienGewichtungsStudie positive Erkenntnisse. Demnach hat Radio im Vergleich zu den anderen Medien den höchsten Marktanteil bei der Informationsbeschaffung zu lokalen Themen. Im Detail bedeutet dies, dass fast 29 % das Radio nutzen, um sich täglich über die lokale Situation zu informieren.
Bei der Gegenüberstellung der informierenden Mediennutzung gestern wird deutlich, dass sich 45,5 % über bundes- und weltweite Themen und 31,6 % über Lokales informieren. Bei dieser Frage waren Mehrfachnennungen möglich. In Relation zur Gesamt-Mediennutzung beträgt der lokale Anteil 56 % und die überregionale sogar 80 %. Die befragten Personen nutzten auch die Tageszeitung intensiver für die lokale Informationsbeschaffung. Auffällig ist, dass beim TV der Anteil der Mediennutzung zu lokalen Themen deutlich geringer ist als zu überregionalen Themen. Daraus lässt sich schließen, dass Radio und Tageszeitungen für die lokale Info-Nutzung deutlich bevorzugt werden.
Diese interessanten Erkenntnisse resümiert auch Dr. Wolfgang Kreißig, der Vorsitzende der DLM (Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten), der damit die Systemrelevanz der lokalen Medien betont:
“Die Zahlen des aktuellen MedienVielfaltsMonitors zeigen, dass sich sehr viele Menschen über das Radio zum Zeitgeschehen informieren. Dank des lebendigen Wettbewerbs auf dem Radiomarkt war bisher stets gewährleistet, dass hier vielfältig und abwechslungsreich informiert wird. Der Radiomarkt ist ein gutes Beispiel für die bestehende Medienvielfalt in unserem dualen Rundfunksystem, zu der der private Rundfunk einen wichtigen Beitrag leistet. Deshalb ist gerade auch der private Rundfunk als systemrelevant anzusehen und bei der aktuellen Diskussion zu Hilfsmaßnahmen in der Corona-Krise maßgeblich in den Blick zu nehmen. Andernfalls droht die Gefahr, dass die krisenbedingten Einbrüche auf den Werbemärkten kurzfristig zu Konzentrationsschüben oder zu einer Abnahme der Anbietervielfalt führen könnten.”
Betrachtet man die Demografie, dann lässt sich feststellen, dass insbesondere die 30–49-Jährigen Radio für lokale Themen nutzen. Bei der jüngeren Zielgruppe der 14–29-jährigen hat bekannterweise das Internet die Nase vorn, aber danach folgt ebenfalls das Radio. Ältere Generationen (Ü50) informieren sich vor allem über Tageszeitungen und Radio.
Fazit: Lokalradio punktet bei lokalen Themen
Für das Lokalradio sind diese Ergebnisse die Bestätigung dafür, dass ihre Stärken ganz klar bei der Lokalität liegen. Selbstverständlich sind im Alltag auch Deutschland- und Weltnachrichten wichtig. Doch wer wissen will, was im direkten Umfeld geschieht, der nutzt dafür das Radio! Wir sind jetzt schon gespannt auf die Ergebnisse des 1. Halbjahres 2020, da die Corona-Krise eine deutlich höhere Mediennutzung zur Folge hat.
Wer sich für die genaue Methodik und weitere Ergebnisse interessiert, findet diese in der Ergebnisveröffentlichung der MedienGewichtungsStudie (Lokal) sowie des MedienVielfaltsMonitors.
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