Audionutzung der Zukunft 2025: Ein Rückblick auf die Prognose 2018
Die Studie „Audionutzung der Zukunft“ von Comrecon lieferte 2018 spannende Prognosen über die Entwicklung des Audioverhaltens in 2025 und zeigte auf, wie tief Audio bereits in den Alltag der Menschen integriert ist. Sechs Jahre später ist es Zeit für einen Blick auf die Karte: Welche Trends haben sich bewahrheitet, welche Entwicklungen waren nicht vorhersehbar, und wie sieht die Zukunft der Audionutzung heute aus?
Prognosen, die eingetreten sind
Die damals entwickelte „Landkarte der Zukunft“ zeigt eindrucksvoll die Themenfelder und Zusammenhänge für das Jahr 2025. Doch welche Prognosen sind eingetreten?
- Die Entwicklung von Streaming-Diensten und Mediatheken
Die Studie prophezeite, dass Streaming-Plattformen immer mehr Nutzer gewinnen und das klassische Radio ergänzen würden. Diese Entwicklung hat sich bewahrheitet: Musikstreaming ist heute ein fester Bestandteil der Audio-Nutzung – sei es unterwegs oder zu Hause. Auch die zunehmende Bedeutung von on Demand Angeboten wurde vorhergesagt. Hörer:innen wurde prognostiziert, dass ihr Bedürfnis nach ständig verfügbarer Audiounterhaltung weiter ansteigen würde.
- Die Verbreitung von Sprachassistenten
Schon damals sah man das Potenzial von Sprachassistenten wie Alexa und Google Assistant. Heute nutzen immer mehr Haushalte diese Technologien, um Radiosender einzuschalten, Podcasts abzurufen oder Smart-Home-Geräte zu steuern. Sprachsteuerung ist intuitiv und hat die Audionutzung auch besonders für Ältere und Technikferne erleichtert. Die Verschmelzung von Voice-Technologie und KI eröffnet Marken jedoch eine völlig neue Dimension der Kundenkommunikation, wie in unserem Artikel zur neuen Voice-Ära beschrieben.
- Der Boom von Podcasts
Podcasts wurden als Wachstumsfeld identifiziert – und die Prognose hat sich als goldrichtig erwiesen. Inzwischen gibt es Podcasts zu nahezu jedem erdenklichen Thema, von True Crime bis hin zu speziellen Nischen wie nachhaltigem Kochen. Unternehmen nutzen Podcasts zunehmend als Werbeplattform und Instrument für Content-Marketing. Auch wenn der Markt für Podcast-Werbung noch nicht an die Größe des Podcast-Nutzer:innen-Marktes heranreicht, gibt es hier weiterhin signifikantes Wachstumspotenzial – auch im Hinblick auf 2025.
- Personalisierte Werbung
Die Studie sagte voraus, dass große Werbeströme sich in viele kleine, subtile Schleichwerbewege aufteilen würden. Statt massenhafter Werbebotschaften entwickelt sich der Trend hin zu subtilen und personalisierten Anzeigen, die bis 2025 stärker in den Fokus rücken sollen. Nicht zuletzt aufgrund des wachsenden Einsatzes von Künstlicher Intelligenz in der Entwicklung von Audiokampagnen. Mittlerweile ist es möglich, Audiokampagnen in wenigen Augenblicken an Nutzergruppen anzupassen und auszuspielen. Auch dies ist ein Trend, der in 2025 noch weiter Fahrt aufnehmen wird.
Was war noch nicht vorhersehbar?
- KI-generierte Audioinhalte
Die rasante Entwicklung von KI hat die Art und Weise, wie Audio produziert werden kann, deutlich verändert. Von automatisierten Audio-Werbungen bis hin zu KI-generierten Stimmen – diese Technologien waren 2019 noch kaum vorstellbar. Heute ermöglichen sie individuelle Hörwelten, bei denen Nutzer:innen personalisierte Inhalte in Echtzeit abrufen können.
- Spatial Audio und immersive Klangerlebnisse
Mit dem Aufkommen von Spatial Audio und anderen immersiven Technologien hat Audio eine neue Dimension erreicht. Diese Technik wird nicht nur in Musik und Gaming, sondern auch in der Werbung immer häufiger genutzt, um Hörer:innen in Klangwelten eintauchen zu lassen.
- Der Einfluss der Pandemie auf das Radio
Das Radio in Form von hybridem Empfang (z. B. DAB+ und Digial Audio) ist weiterhin täglicher Begleiter von Millionen Hörer:innen. Besonders während der Pandemie suchten viele Menschen lokale Informationen und fühlten sich durch Live-Moderationen verbunden. Radio hat damit gezeigt, dass es seine Relevanz als „Stimme der Gemeinschaft“ nicht verloren hat.
Was bleibt unvorhersehbar?
- Kulturelle Akzeptanz neuer Technologien
Wie sehr Sprachassistenten, personalisierte Werbung oder KI-gestützte Musikmixe tatsächlich in die breitere Gesellschaft integriert werden, bleibt spannend. Manche Nutzer*innen stehen personalisierter Audiotechnologie kritisch gegenüber, sei es wegen Datenschutzbedenken oder der Sorge vor dem Verlust menschlicher Kreativität. - Neue Geschäftsmodelle für Audio
Obwohl Abonnements und Werbefinanzierung bisher dominieren, könnten neue Modelle die Zukunft des Marktes prägen – ein Thema, das 2019 noch nicht absehbar war, ist beispielsweise die Entwicklung des Web 3.0. Das Metaverse im weitesten Sinne ist aufgrund der aktuellen Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz aus dem Fokus geraten. Trotzdem bleibt fraglich, wie Blockchain-basierte Audioökosysteme zukünftig den Audiomarkt beeinflussen.
Fazit: Der Audio-Kosmos bleibt dynamisch
Die Studie „Audionutzung der Zukunft“ war in vielen Punkten erstaunlich präzise, doch die rasante technologische Entwicklung hat auch völlig neue Horizonte eröffnet. Sprachassistenten, immersive Technologien und KI-Tools haben die Audioindustrie transformiert – und wir stehen erst am Anfang dieser Reise.
Ein Blick in die Zukunft zeigt: Die Audionutzung wird noch personalisierter, interaktiver und diverser. Die größte Konstante bleibt jedoch die Nähe zum Menschen – sei es durch ein persönliches Gespräch im Podcast oder die Vertrautheit der lokalen Radiostimme.
Quellen: comrecon brand navigation KG, Titelbild Adobe Stock von Masson und gefärbt mit KI (Microsoft Co-Pilot)
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