agma startet im Januar mit neuer Podcast-Währung
Der rasante Aufschwung der Podcasts setzt sich ungebremst fort, zeigt aber auch Schwachstellen des neuen Mediums bei der Mediaplanung auf. Bislang gibt es noch keine Nutzungsmessung, die einheitliche und anerkannte Zahlen hervorbringt. Die agma will das nun mit der neuen Podcast-Währung ändern.
Podcast-Nutzung auf Rekordhoch
Die Podcast-Nutzung in Deutschland erreichte im Jahr 2021 einen neuen Rekordwert. Nach einer Studie von Audible und Kantar Public nutzen über 40 Prozent der Deutschen zwischen 18 und 65 Jahren Podcasts, Hörbücher oder Hörspiele. Im Jahr 2016 lag dieser Wert noch bei 14 Prozent.
Podcast wird für die Werbewirtschaft immer interessanter
Durch die zunehmende Nutzungsintensität sind die Audio-Files entsprechend attraktiv für die Werbewirtschaft. Hinzu kommt, dass vorwiegend junge und aktive Zielgruppen Podcasts nutzen, die für die Werbewirtschaft immer schwerer zu erreichen sind. Was Kunden und Agenturen – die Podcasts in ihrem Mediamix einsetzen wollen – fehlt, ist Vergleichbarkeit, Planbarkeit und Transparenz.
Diesen Schritt in Richtung Professionalisierung des Mediums will die agma nun vorantreiben.
agma startet mit Podcast-Währung
Ab Januar sollen erstmals Nutzungsdaten im Rahmen der ma Podcast bekannt gegeben werden. Im ersten Schritt wird die agma Download-Zahlen pro Podcast und Monat ausweisen, die analog zur ma IP Audio auf technisch gemessenen Nutzungsvorgängen basieren.
Downloads zählen dabei nur dann, wenn die Dateigröße im Log mindestens einer Minute Abspielzeit entspricht. Um Mehrfachabrufe desselben Clients innerhalb eines Tages zu vermeiden, werden neben den Logdateien auch Informationen der originären Podcast-Datei ausgelesen.
Daten zu den Hörern und Angaben darüber, wie lange ein Podcast genutzt wird, sind noch nicht enthalten. Nach der Aussage von agma Geschäftsführer Olaf Lassalle sollen solche Strukturdaten aber in der nächsten Projektstufe erarbeitet werden.
Die agma hat das Projekt Podcast-Währung in „Rekordzeit“ umgesetzt. Seit Einsetzung der Taskforce Podcast im Frühjahr 2020 sind keine zwei Jahre vergangen. Entsprechend positiv fallen auch die Reaktionen aus. Henriette Hoffmann (Marktforscherin Radio/Audio) betont:
„Wir kommen damit dem Bedürfnis unserer Marktpartner nach Reichweite, Standards und Vergleichbarkeit sehr schnell nach.“
Internationaler Standard IAB
Warum wird eigentlich eine neue Podcast-Währung benötigt? Mit den Podcast Measurement Technical Guidelines gibt es bereits eine international anerkannte Konvention unter dem Dach des Interactive Advertising Bureau (IAB).
Allerdings verstehen sich die Vorgaben des IAB lediglich als Empfehlungen und lassen Raum für unterschiedliche Auslegungen. Die agma habe stattdessen „alle unklaren Stellen des IAB maximal genau definiert und wo immer möglich automatisiert“, betont Olaf Lassalle.
Das honoriert auch der Markt. Andreas Fuhlisch, Managing Partner der Mediaplus Group, erkennt die Vereinheitlichung der Podcast-Messung unter dem Dach der agma als Pluspunkt an. Zumal die ermittelten Abrufzahlen den Vorteil haben, sich am Messstandard des IAB zu orientieren und für eine internationale Vergleichbarkeit zu sorgen.
Der Start der neuen Podcast-Währung ist erst einmal geglückt. Es gibt aber noch viel für die agma zu tun, um ihre neue Währung zu etablieren und mit ihrer Messung den Markt möglichst vollständig abzubilden. Denn z. B. Spotify mit seinem großen Podcast-Angebot ist am Anfang noch nicht mit am Start.
Mehr Informationen zur Podcast-Währung finden Sie auf der Website der agma.
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