40 Jahre Privathörfunk in Deutschland
Vor vier Jahrzehnten, im Januar 1984, begann in Deutschland eine neue Medienära: der private Hörfunk. Dieses Jubiläum ist für uns der Anlass, die Entwicklung des privaten Rundfunks Revue passieren zu lassen und in die Zukunft zu blicken.
Die Anfänge: Mehr als nur ein Experiment
Die späten 70er und frühen 80er Jahre waren eine Zeit des kreativen Aufbruchs und grenzüberschreitender Rundfunkinitiativen. Sender wie Radio Bavaria International und Radio Brenner nutzten die geografische Nähe zu Bayern, um ihre Programme von Südtirol aus an deutsche Hörer zu bringen. Diese grenzüberschreitende Rundfunkpraxis setzte sich fort, bis der Wunsch nach nationalen Privatsendern immer lauter wurde.
Die 1980er: Die Geburt des deutschen Privatfunks
Mit der Gesetzesänderung Anfang der 80er Jahre wurden die Voraussetzungen für bundesweite Privatsender geschaffen. Kabelpilotprojekte in Städten wie Berlin, Dortmund und München waren zunächst als Experimente gedacht, zeigten aber schnell die Beliebtheit und das Potenzial privater Sender. STUDIO GONG nahm an den ersten Kabelpilotprojekten teil und leistete somit ab 1983 Pionierarbeit zur Etablierung des privaten Hörfunks in Deutschland, wie wir in unserem Jubiläumsartikel berichteten. Der offizielle Startschuss für den privaten Hörfunk fiel Anfang 1984, als Radio Weinstraße als erstes privates Radioprogramm auf Sendung ging, wie im Artikel des VAUNET, des Verbandes Privater Medien auf radioszene.de berichtet wird.
Radiolegenden, die noch heute senden
Es gibt noch einige Radiolegenden, die seit den Anfängen des Privatradios bis heute on air sind. Eine große Comedy-Legende des Privatradios ist Dietmar Wischmeyer vom „Frühstyxradio“, der die Geschichte des Privatradios in seinen eigenen Worten formuliert. Und auch berühmte Fernsehmoderatoren waren im Laufe ihrer Karriere beim Privatradio beschäftigt. Dazu gehören Thomas Gottschalk und Frank Elstner, beide bei Radio Luxemburg, und Günther Jauch als Programmdirektor des Berliner Rundfunks.
Die 1990er Jahre: Digitalisierung und Diversifizierung
In den 1990er Jahren begann die Digitalisierung des Rundfunks. Mit der Einführung von DSR (Digital Satellite Radio) und später DAB (Digital Audio Broadcasting) veränderte sich die Radiolandschaft grundlegend. Gleichzeitig entstanden immer mehr Spartensender, die gezielt Nischeninteressen bedienen.
Die 2000er und 2010er: Streaming und DAB+
Mit dem Start des Internets und später des mobilen Internets begannen die Radiosender, ihre Programme auch online anzubieten und entwickelten spezielle Online-Only-Sender, also Sender, die ausschließlich über das Internet zu hören sind. Mit DAB+ erlebte das Digital Audio Broadcasting einen Neustart mit besserer Frequenzausstattung und einer größeren Programmvielfalt.
VAUNET begleitet das Jubiläumsjahr mit dem Logo „40 YEARS ON“. Claus Grewenig kommentiert: „Wir als Branche sind stolz auf das Erreichte, insofern werden wir 2024 feiern und das Thema das ganze Jahr über mit verschiedenen Events und Veröffentlichungen begleiten. Mit ihnen werden wir nicht nur zurück, sondern vor allem auch nach vorn blicken. Das Jahr 2024 wird für unsere Branche das Jahr der politischen Weichenstellungen für das nächste Jahrzehnt. Das gilt für die Ausgestaltung unserer Refinanzierungsmöglichkeiten durch Verzicht auf Werbeverbote ebenso wie für die Zukunft des dualen Mediensystems und für das Wettbewerbsverhältnis zu den ‚Big Tech‘ bei der Umsetzung der neuen europäischen Plattformregulierung. 2024 wird aufgegleist, wie die Branche zu ihrem 50. Geburtstag dastehen wird.“
Fazit und Ausblick in die Zukunft
Der private Hörfunk in Deutschland hat eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen. Von den ersten grenzüberschreitenden Sendungen bis zur digitalen und vernetzten Medienwelt von heute hat sich der Sektor stetig weiterentwickelt. Auch wenn die UKW-Verbreitung weiterhin Bestand hat, weisen Technologien wie DAB+ und Streaming den Weg in die Zukunft. Heute steht der private Hörfunk vor neuen Herausforderungen. Die Konkurrenz durch Social Media, die zunehmende Fragmentierung der Medienlandschaft und die sich verändernden Hörgewohnheiten sind nur einige davon. Dennoch bleibt das Radio, insbesondere das Privatradio, ein wesentlicher Bestandteil unseres kulturellen und gesellschaftlichen Lebens.
Quellen: radioszene Wikipedia, Bild via Adobe Stock von oksix
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